Zum Griechen / griechisch essen gehen in der Pfalz

Griechische Restaurants in der Pfalz

Die griechische Spezialitätenküche hat sich auch in der Pfalz etabliert. So lecker sind aber auch die mediterranen Köstlichkeiten, die fast jeden Geschmack zufrieden stellen. Holen wir uns den Sommer an den Tisch.

Griechische Spezialitätenküche in der Pfalz

Zarter Lammrücken unter der Kräuterhaube - Gaststätte Mühlengrund

Griechenland ist eine der Wiegen unserer heutigen Denkweise und Kultur

Bereits Goethe schrieb:
„Der Sinn und das Bestreben der Griechen ist, den Menschen zu vergöttern, nicht die Gottheit zu vermenschlichen.“
Diese Lebenseinstellung drückt sich auch in der Ernährungsphilosophie der Griechen aus.

So meinte Aristoteles:
„Das Speisen sei die Befriedigung der Sinne. Essen und Trinken sei ein Fest, das das Schweigen breche, das das Herz heiter stimme, die Menschen zusammenbringe und Wohlgefühl in Leib und Seele vermittle!“

Foto: Mühlengrund in Heuchelheim-Klingen

Typisch griechisch

Die Grundlagen der griechischen Küche sind Knoblauch, Zwiebel, Kräuter und Olivenöl. Starken Einfluss auf die Küche Griechenlands haben traditionell auch Gemüse, beispielsweise Artischocken, Auberginen, Bohnen (z.B. in der Vorspeise „Soupa fasolia“ – einer Bohnensuppe oder „Fasolada“ – einem Eintopf aus weißen Bohnen), Erbsen, Gurken, Tomaten, Paprika und Zucchini. Viele Speisen bestehen nur aus Gemüse. In Griechenland verzehrt man Gemüse entweder roh in Salaten oder gekocht – gewöhnlich zu Gerichten, die im Ofen – oder in (Tomaten-)Sauce geschmort werden.
Zu allen griechischen Gerichten wird Brot, meist griechisches Weißbrot, gereicht. Brot ist unerlässlich in der griechischen Küche, das herkömmlich nicht nur auf Basis von Weizenmehl, vielmehr auch mit Gersten- und Maismehl gebacken wird. Es gibt etliche Brotvariationen, die sich in Form und Größe unterscheiden, wie z.B. ovales oder kugelförmiges Landbrot und das griechische Fladenbrot – die populäre „Pita“.Zu den traditionellen griechischen Gerichten gehört auch Moussakás, ein im Allgemeinen sehr sättigender Auflauf aus Kartoffeln, Auberginen und Hackfleisch, der sich auch sehr gut für eine Zwischenmahlzeit eignet und fast überall zu bekommen ist. Besonders zart und frisch kommen Dolmadákia auf den Tisch, junge, eingerollte Weinblätter, zum Teil mit verschiedenen Gewürzen und Reis gefüllt.Zur Nachspeise werden in Griechenland gerne frisches Obst, aber auch selbstgemachte Desserts angeboten. Einen herrlichen Abschluss einer Mahlzeit stellt Jaúrti me meli dar (ein zuweilen sogar hausgemachter, offener Jogurt, den man am besten zusammen mit Thymianhonig probieren sollte).

Muscheln im Restaurant Poseidon in Landau
Restaurant „Poseidon“ in Landau – Miesmuscheln

Griechischer Käse

Bereits in der Antike wurde in Hellas die Erzeugung von Käse als Geschenk des Himmels betrachtet. In Griechenland wird Käse traditionell aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt. Nach der griechischen Mythologie zufolge soll schon der unsterbliche und ländliche Gott der Jagd, Schafzucht, Imkerei und des Olivenanbaus „Aristaios Agreus Nomios“ in Gestalt eines Schäfers aus dem Olymp zu uns auf die Erde herabgestiegen sein und den Menschen Schafskäse als Göttergabe gereicht haben.
Am „berühmtesten“ unter den griechischen Käsesorten ist der Schafsmilch-Salzlakenkäse „Feta“. Das Wort „Feta“ bedeutet eigentlich soviel wie „Stück“ oder „Scheibe“. Doch der Name hat sich als allgemeingültiger Begriff für Schafskäse durchgesetzt. Da viele Käse namens „Feta“ fälschlicherweise aus Kuhmilch – und nicht aus Schafsmilch – hergestellt und verkauft wurden, dürfen mittlerweile nur noch Käse den Titel „Feta“ tragen, wenn sie wirklich aus Griechenland stammen, in Salzlake schwimmen und hauptsächlich aus Schafsmilch bestehen (ein kleiner Anteil Ziegenmilch ist erlaubt). In Griechenland gibt es allerdings weit mehr als den „Feta“, nämlich mindestens 100 weitere Käsesorten, wie z.B. die Hartkäse „Graviera“ oder „Kefalotyri“, den weichen Molkekäse „Mizithra“ oder den Frischkäse „Katiki“. Käse wird in Griechenland aber nicht nur gerne als Beilage zu Salat und / oder Brot gegessen, man verwendet ihn auch zur Zubereitung für z.B. Saucen oder Pasteten, in Brot eingebacken als Dessert oder ganz einfach zum Überbacken.

Griechischer Yoghurt

Gleicherweise wird der griechische Joghurt herkömmlich nicht nur aus Kuhmilch, sondern auch aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt. Die populärste Verwendung ist in der Joghurtsauce „Tzatziki“ (ein Dip aus Yoghurt, Gurken, Olivenöl und Knoblauch). Für den Export bewährte sich allerdings seine Herstellung rein aus Kuhmilch, da dieser milder im Geschmack ist. Tzatziki (deutsch: Tsatsiki oder Zaziki) ist eine unabdingbare Zutat der Mezedes (Vorspeisen). Desweiteren isst man ihn zu gegrilltem oder gebratenem Fleisch, schlicht zu Pommes frites oder als Beimengung in verschiedenen Hauptgerichten.
Aus griechischem Yoghurt lassen sich auch köstliche Desserts, z.B. mit Honig und Nüssen oder Obst zubereiten.

Griechische Gewürze

In den Höhen der Berge Griechenlands blühen auf den Weiden reichlich Wildkräuter und -gemüse, die seit jeher einen hohen Stellwert in der griechischen Küche besitzen und regional teils völlig unterschiedlich verwendet werden.
Das meist verwendetste Kraut und Gewürz Griechenlands ist sicherlich Oregano. Fast immer getrocknet kommt es oft ungekocht in Vorspeisen und Salaten zum Einsatz. Natürlich würzt man damit auch die Souvlaki oder das Gyros. Weitere wichtige Kräuter der griechischen Küche sind beispielsweise Knoblauch, Thymian (Fleischgerichte und Honig), Petersilie, Dill und Minze (Fleischbällchen – Keftedes, Salate, Pasteten oder Tzatziki), Lorbeer (Schmorgerichte) oder Salbei.In Griechenland werden liebliche Gewürze wie z.B. Piment oder Nelken für Schmorgerichte, für Desserts oft Vanille und Zimt (mit dem jedoch auch geschmortes Fleisch aromatisiert wird) verwendet. Anis aromatisiert den berühmten Ouzo, Schmorgerichte und Süßspeisen.
Die letztgenannten würzt man gerne auch mit Mastix (das getrocknete Harz des auf Chios kultivierten Mastixstrauches), das auch für Backwaren (wie z.B. Hefegebäck oder das Osterbrot Tsoureki), Eis, Cremes und Eintöpfen zum Einsatz kommt. Scharfe Gewürze benutzt man eher seltener in Griechenland. Vor allem verwendet man Pfeffer, Peperoni oder die griechische Chili-Spezialität Bo(u)kovo.

Bifteki mit Schafskäse im Restaurant "Waldschlöss'l" in Bad Dürkheim - Hardenburg in der Pfalz
Bifteki mit Schafskäse im Restaurant „Waldschlöss’l“ in Bad Dürkheim – Hardenburg in der Pfalz

Hellenen essen nicht um zu leben, sondern leben, um zu essen

„Die griechische Mahlzeit ist nicht Selbstzweck, sie ist vielmehr Vorwand, Anlass und Initialzündung der Geselligkeit, und sie glückt um so mehr, je gelungener der Anlass.“

Zitat: Johannes Gaitanides

Obwohl die griechische Küche eine bunte Vielfalt an regionalen und geographischen Verschiedenheiten offenbart, gibt es doch viele Rezepte und Zutaten, die sie landesweit kennzeichnet. Sie ist mediterran, aromatisch, herzhaft, gehaltvoll, schlicht, natürlich, gesund – und erinnert an einen sonnigen Sommerurlaub am Meer.

Als Mittelmeeranrainerstaat verfügt Griechenland über viele Inseln und Küsten – folglich spielen Fische und Meeresfrüchte in der griechischen Küche eine wichtige Rolle. Zugleich hat Griechenland einen sehr hohen Gebirgsanteil – somit wurde hier schon seit jeher die Viehzucht größerer Tiere erheblich erschwert. Durch diese landschaftlichen Begebenheiten (und auch ländlichen Traditionen) kocht man vor allem mit Lamm- und Ziegenfleisch, was sich in Griechenland auch im höchsten Pro-Kopf-Verbrauch in der EU wiederspiegelt. Bedingt durch den gestiegenen Lebensstandard in den letzten Jahrzehnten wird aber häufig auch Geflügel-, Schweine- und sogar Rindfleisch gegessen, das jedoch meist importiert wird.

Griechische Essgewohnheiten

Ähnlich anderen südlichen Ländern ist das Frühstück in Griechenland weniger wichtig. Häufig trinkt man nur eine Tasse Kaffee, Tee oder ein Glas frisch gepressten Orangensaft und isst einen Toast mit Butter und Marmelade. Dafür wird vergleichsweise spät zu Mittag gegessen, in der Regel zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr. Das Mittagessen besteht meist aus Fleisch, Kartoffeln, zuweilen Fisch oder man kocht traditionelle Speisen wie beispielsweise Auberginen, Bohnensuppe oder Linsen.

Hauptmahlzeit der Griechen ist das Abendessen. Wenn die Hitze des Tages nachgelassen hat kann man genüsslich in geselliger Runde speisen. Während in den Hotels das Essen meist gegen 19.00 Uhr serviert wird und manche Restaurants ab 18.00 Uhr Abendessen anbieten, gehen Griechen häufig erst gegen 21.00 Uhr oder 22.00 Uhr in die Tavernen. Entsprechend lang wird dann auch getafelt. Selten besteht das griechische Abendessen aus nur einem Gang. Es wird richtig zelebriert, beginnt mit kleinen Happen und zieht sich oft über mehrere Stunden hinweg. Die überwiegend vegetarischen, recht großen Vorspeisen (da sie für mehrere Personen gedacht sind – der von den Griechen z.B. fast immer bestellte Choriatiki-Salat reicht für 3-4 Personen als Vorspeise), werden allesamt auf den Tisch gestellt und jeder nimmt sich auf seinen Teller, was er essen möchte. Solch reges Treiben macht ein griechisches Essen nicht nur schmackhaft, sondern auch kommunikativ.

Lauwarm aus dem Ofen

Griechenland-Neulinge sind beim ersten Besuch wahrscheinlich verblüfft: Griechisches Essen, ausgenommen Gegrilltes, wird traditionell lauwarm serviert, heiße Speisen auf dem Tisch sind Zugeständnisse an die Ansprüche der Touristen. Man sollte diese Begebenheit also nicht als Unhöflichkeit bewerten, wenn man, vor allem in einfachen Tavernen abseits der Touristenzentren, kein dampfendes Gericht vor sich hat.
Nach griechischer Auffassung kommt der Eigengeschmack der verschiedenen Zutaten nur lauwarm richtig zur Geltung. Dies gilt vor allem für den wichtigsten Bestandteil fast jeden Gerichts: Olivenöl. Olivenöl ist nicht nur schmackhaft, sondern, wissenschaftlich erwiesen, auch gesund. Zu viel Hitze würde die wertvollen Inhaltsstoffe zerstören.
In Restaurants und Tavernen ist man auf Urlauber gut vorbereitet und bietet eine mehrsprachige Speisekarte an. Meist sind diejenigen Gerichte verfügbar, die auch mit einem Preis versehen sind.
Eine liebenswerte und appetitanregende griechische Tradition tritt mit zunehmendem Massenbetrieb leider immer stärker in den Hintergrund: In einigen kleineren Tavernen ist es noch üblich, am Tresen oder in der Küche zuerst einmal einen Blick in die verschiedenen Tiegel, Töpfe und Pfannen, ja sogar in den Kühlschrank zu werfen, die fertigen Gerichte zu begutachten und sich „mit den Augen Appetit zu machen“.

Wird nicht besonders darauf hingewiesen, werden in Griechenland alle Gerichte auf einmal serviert. Möchte man das vermeiden ist es empfehlenswert, die einzelnen Gerichte nacheinander zu bestellen. Die griechische Tischgesellschaft, die „Paréa“, folgt meist einer sympathischen Tradition, die zur Nachahmung empfohlen wird: Man bestellt gemeinsam, alles wird auf den Tisch gestellt, und jeder nimmt sich von den zahlreichen Tellern das, was ihm schmeckt. Auf diese Weise kann man zahlreiche verschiedene Gerichte probieren. Nach griechischer Sitte bezahlt am Schluss einer für alle; eine Ehre, um die heftigst gestritten wird. Noch immer führt es daher bei manchen Kellnern zu Schwierigkeiten, wenn mehrere Personen an einem Tisch einzeln bezahlen wollen.

Griechische Tavérna
Griechische Tavérna

Griechische Getränke

Getränk Nummer eins in Griechenland, ob zum Kaffee oder beim Essen, ist Wasser. Traditionell wurde bei jeder Bestellung ungefragt und kostenlos ein Glas oder eine Karaffe Wasser serviert, diese Sitte ging in den leztzten Jahren verloren.
Mittlerweile haben mehrere große europäische Bierbrauerei-Niederlassungen in Griechenland eröffnet, Firmen wie Löwenbräu, Heineken, Amstel und Karlsberg produzieren ihren Gerstensaft also auch vor Ort. Sehr gut schmeckt jedoch auch griechisches Bier, das unter dem tiefsinnigen Namen „Mythos“ oder „Zorbas“ angeboten wird.
Doch noch immer ist Wein das traditionelle Getränk zum Essen. Diesen bestellt und trinkt man – zusammen mit Wasser – ebenfalls gemeinsam. Jeder bekommt ein kleines Weinglas und ein größeres Wasserglas. Der Weinverbrauch in Griechenland liegt höher als der in Deutschland. Der geharzte Retsína ist allerdings nicht jedermanns Geschmack. Harz wird dem Wein übrigens anstelle von Schwefel zur Konservierung beigefügt, der Bekömmlichkeit ist das ohne Zweifel sehr förderlich. Es werden natürlich aber auch andere bekömmliche, hervorragende Weine in Griechenland produziert.
Die bekanntesten griechischen Spirituosen haben auch bei uns längst Einzug gehalten. Neben Brandy oder dem Weinbrand Metaxa gilt das vor allem für Ouzo, einem Anisschnaps, der sowohl pur als auch verdünnt mit Wasser oder Eis getrunken werden kann. In sich haben es auch die reinen Tresterschnäpse, Rakí oder Tsípouro.
Jede Tageszeit eignet sich in Griechenland für einen Kaffee. Wenn man es vermeiden will, dass Néscafé serviert wird, bestellt man einen „Café Ellinikó“, ein starkes, mokkaähnliches Getränk ohne Milch, zu dem stets ein Glas Wasser gereicht wird. Dieser Mokka wird verschieden stark und unterschiedlich süss serviert – so dass es fast schon eine Wissenschaft für sich ist. Sehr erfrischend ist auch ein kalter, schaumig geschlagener und mit Eiswürfeln servierter Néscafé („Frappé“).

Ouzo - das Nationalgetränk Griechenlands - Originalfoto: Jeroen
Ouzo – das Nationalgetränk Griechenlands – Originalfoto: Jeroen

Wissenswert:

Als Sizilien noch eine griechische Kolonie war (ca. 735 bis 250 v. Chr.), erfand bereits in der Mitte des 4. Jh. v. Chr. der griechische Dichter und Feinschmecker Archestratos (auch Archestrate aus Gela oder von Syracus) den Begriff Gastronomie durch sein Gedicht „Gastronomia“ (Lehren / Regeln für den Magen), das er als einen gastronomischen Mittelmeerreiseführer präsentierte. In seinem Buch beschreibt er das Wesen der Küche zur damaligen Zeit. Nämlich dass die Küche – im Gegensatz der zur von Apicius beschriebenen, sehr opulenten Küche des späten Roms – nur aus erlesenen Kombinationen und Gewürzen bestehen, und der kein unsinniger „Schnickschnack“ hinzugefügt werden sollte. Er versuchte, die bestmögliche Verbindung zwischen Qualität und Quantität zu finden.
Und Platon schimpfte bereits bei seiner ersten Sizilienreise (338 v. Chr.), als er bei Hofe einkehrte: „Als ich dorthin kam, sagte mir das, was man dort bei reichlichen italischen und sizilischen Leckereien ein glückliches Leben nennt, keineswegs und in keiner Weise zu, dahinzuleben, indem man zweimal des Tags sich vollpfropft und keine einzige Nacht allein schläft und welche Gewohnheiten sonst an ein solches Leben sich knüpfen. Könnte und würde doch von allen Menschen unter der Sonne keiner – denn so glückliche Temperamente wird es nicht geben – jemals bei einer solchen Lebensweise zu einem Verständigen und Besonnenen werden. Dieselbe Behauptung möchte wohl auch von den übrigen Tugendgattungen gelten, und kein Staat dürfte, seien seine Gesetze beschaffen, wie sie wollen, zur Ruhe gelangen, wenn seine Bürger meinen, alles im Übermaß vergeuden und nichts anderes der Bemühung wert achten zu müssen als Schmause und Zechgelage und eifrig erstrebte Liebesgenüsse.“

Quelle: http://www.nisyros-island.com/kueche.html

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