„Der tut nichts“ und „Ich war’s nicht“

Abfall
Abfall

Grundkurs: Verhalten im Wald und in der Natur

Wem muss man erklären, dass man seinen Müll nicht einfach irgendwo liegen lässt oder hinwirft, dass man im Natur- und Tierschutzgebiet Pfälzerwald den Hund nicht von der Leine lässt und dass man weder Glas noch Zigarettenkippen im Wald zurücklässt? Hatten die alle nur Klatschen und Pfeifen in der Schule?

„Der tut nichts“

Hundeliebe kann grenzenlos sein, aber nicht in geschlossenen Ortschaften und schon gar nicht im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Vorneweg: Wir lieben Hunde und sind selbst Hundebesitzer, die Frage „Sie mögen wohl keine Hunde?“ ist damit beantwortet.

Leinenlose Hunde sind ein Ärgernis, das Hass auf Hunde schürt

Was wollen Hundehalter damit demonstrieren? Dass sie ihre Hunde toll erzogen haben, dass der Hund auch ohne Leine unter ihrer Kontrolle ist? Oder sind sie genervt vom Zerren und ziehen an der Leine und lassen den unerzogenen Hund deshalb frei laufen? Dass dieses Verhalten von Anderen missbilligt wird, nehmen die Hundehalter in Kauf. Der geliebte Hund ist nur Opfer der eigenen Eitelkeit und Bequemlichkeit.
Kot wird gerne übersehen oder in ein Tütchen verpackt und im Wald liegen gelassen, möglichst sichtbar, damit die Waldreinigung es leicht hat beim Einsammeln. Ja, wir leben im Märchenland, da kommen nachts die fleißigen Wichtel und räumen euren Müll weg. Oder wie stellen Sie sich das vor??
Mama Reh und ihre Bambies liegen in der Sonne, da kommt der Liebling „Dermachtnichts“ ohne Leine angeflitzt – die Kitze ducken sich, die Mutter rennt weg. Zu Tode gehetzt, zu Tode gebissen oder einfach nur in ihrem Lebensraum gestört – wegen IHREM Hund! Die Kitze verhungern übrigens, wenn sie nicht früh gefunden werden, aber das nehmen Sie wahrscheinlich in Kauf.

Triftige Gründe, warum der Hund an der Leine zu führen ist:

  • der Halter sieht, wo das Geschäft verrichtet wird, kann es einsammeln und zuhause oder im Hundeklo entsorgen
  • Hund kann nicht jagen und hetzen
  • Hund kann nicht an Vorgärten, Mauern und anderer Leute Besitz markieren, weil Sie es verbieten
  • Hund kann nichts fressen, was ihm nicht bekommt (Aas, vergiftete Mäuse auf dem Feld…)
  • Sie schützen Ihren Hund vor Gefahren, z.B. Autoverkehr, Radfahrer, andere Hunden, Wildschweine, verärgerte Mitmenschen

Wenigstens sollte man aus Respekt Anderen gegenüber den Hund zu sich rufen, sobald sich andere Personen nähern. Nicht jeder mag Hunde.

Ich war’s nicht

Die Pfalz erfreut sich am steigenden Tourismus, nicht aber an der zuehmenden Vermüllung. Dreist und rücksichtslos werden Hausmüllsäcke, Sperrmüll, Altreifen, Gartenabfälle, Kühlschränke, Fritteusen!! und Autobatterien vorsätzlich entsorgt. Jeder der davon hört, schüttelt verständnislos mit dem Kopf – wer macht denn sowas?

Geht man nach einem Wochenende die Wanderwege und Rastplätze ab, bietet sich ein trauriges Bild

Die naturfreundlichen Wanderer und Ausflügler, die teilweise extra von weit her kommen, um die Schönheit und Natur zu genießen, können das doch nicht gewesen sein?
Fakt ist, dass überall Tempos, Feuchttücher, leere Flaschen, Papier, Essensreste, Zigarettenschachteln, Kippen, Mac-Donalds- und Burger King-Verpackungen und Kotbeutel liegen bleiben. Pfui Teufel!

Scheinbar herrscht die Meinung vor, dass der Müll (auch Hundekot) in Beuteln verpackt, ok sei und stehen bleiben darf. NEIN, darf er nicht! Und Scherben sowie Glasflaschen liegen zu lassen, ist fast schon Brandstiftung bei dieser Trockenheit. Scheint die Sonne auf eine kleine Scherbe oder eine Flasche, entzündet sich im nu ein Feuer, das verheerende Schäden anrichten kann. Sie schleppen das Zeug in den Wald, dann tragen Sie es doch bitte (viel leichter, weil leer) auch wieder raus und entsorgen es in Ihrem eigenen Müll in Ihrer Mülltonne.

Und bitte: Kein offenes Feuer und keine Kippen auf den Boden werfen, während der Sommerzeit ist das unverantwortlich!

Die häufigsten Fragen zum Naturpark Pfälzerwald

1. Wo darf ich im Naturpark Pfälzerwald zelten?
Das Zelten ist erlaubt auf allen dafür zugelassenen Plätzen. Zugelassene Plätze sind neben den offiziellen Zeltplätzen und dem Biosphärenerlebniscamp Geiswiese auch die gegen geringes Entgelt nutzbaren Trekkingplätze. Für alle Zelt- und Trekkingplätze ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Laut § 7 der Naturparkverordnung ist es verboten, außerhalb der zugelassenen Plätze wild zu lagern oder zu zelten, da dies ein bedeutender Störfaktor für die Tierwelt sein kann.

2. Wo darf ich mit einem Wohnmobil übernachten?
Stellplätze für Wohnmobile sind nahezu überall am Rand der Ortschaften des Naturparks in ausreichender Zahl vorhanden. Dort gibt es in der Regel auch die notwendigen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Laut § 7 der Naturparkverordnung ist es verboten, außerhalb der zugelassenen Plätze Wohnwagen oder Wohnmobile aufzustellen. Dies gilt auch für die ausgewiesenen Wanderparkplätze, auf denen nicht übernachtet werden darf.

3. Wo darf ich mit dem Mountainbike fahren?
Gemäß § 22 Abs.3 des Landeswaldgesetzes von Rheinland-Pfalz ist das Radfahren und Reiten nur auf Wegen erlaubt. Maschinenwege, Rückeschneisen, Gliederungslinien der Betriebsplanung sowie Fußwege und –pfade (auch Singletrails genannt) sind keine Waldwege, auf denen mit dem Mountainbike gefahren werden darf. Wenn im Zweifelsfall nicht ganz klar ist, ob es sich um einen solchen Waldweg handelt, hat bei Begegnungen der Wanderer Vorrang und der Radfahrer muss absteigen. Als Besonderheit gibt es im Pfälzerwald den ausgeschilderten Mountainbikepark Pfälzerwald, wo auch auf extra fürs Mountainbiking markierte Singletrails gefahren werden darf.

4. Hunde an die Leine
Hunde sind im Pfälzerwald grundsätzlich anzuleinen, weil wildlebende Tiere ansonsten gestört und andere Waldbesucher belästigt werden könnten. Ausnahme sind Hunde, die in jeder Situation abrufbar sind.
Das sagt das Internet: Leinenpflicht in Rheinland Pfalz Leinenpflicht in Deutschland

5. Sind Lagerfeuer im Naturpark Pfälzerwald erlaubt ?
Im Pfälzerwald ist wegen der Waldbrandgefahr offenes Feuer grundsätzlich verboten, es sei denn auf einem ausgewiesenen Grillplatz. Ausnahmen bilden lediglich die gegen geringes Entgelt nutzbaren Trekkingplätze.

6. Was mach ich mit meinem Müll?
Grundsätzlich gilt: Was ich voll in die Natur hereingetragen habe, kann ich leer erst recht wieder heraustragen. Falls Mülleimer vorhanden sind, dürfen diese benutzt werden. Das Mitbringen von Essen und Getränken ist oft gar nicht nötig, da der Pfälzerwald ein reiches Angebot preiswerter Verpflegung in über 100 Pfälzerwald-Vereinshütten und Naturfreundehäusern bietet.

7. Woher bekomme ich Informationen über den Pfälzerwald?
Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten oder Sehenswürdigkeiten gibt es bei den Tourist-Informationen der Städte, Landkreise und Verbandsgemeinden oder bei der Pfalz.Touristik e.V. in Neustadt/Weinstraße: www.pfalz.de
Geführte Wanderungen werden von den zertifizierten Natur- und Landschaftsführern angeboten.
In folgenden Informationszentren kann man sich vor Ort informieren:
Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim: www.pfalzmuseum.de
Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz: www.hdn-pfalz.de
Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn: www.biosphaerenhaus.de

8. Wie komme ich in den Naturpark Pfälzerwald um Sport zu treiben?
Am besten nutzt man möglichst Busse oder Bahn. Das ist oft viel stressfreier als Autofahren. Außerdem kann man von A nach B wandern oder Radfahren, ohne sich Gedanken machen zu müssen, wie man zu seinem Auto am Ausgangpunkt zurückkommt. Die Erschließung des Naturparks Pfälzerwald durch Busse und Bahn bietet viele Möglichkeiten. Zusätzlich gibt es spezielle Wanderbusse zu den wichtigsten Ausflugszielen. Ein Anruf bei der Tourist-Information oder ein Blick auf www.vrn.de lohnt sich meist. Fahrgemeinschaften sind eine echte Alternative für Leute, die auf ein Auto nicht verzichten können oder wollen. Spezielle Bahn-Angebote für Urlaubsgäste gibt es bei Fahrtziel Natur unter www.bahn.de.

9. Was mache ich bei einem Notfall ?
Um die Rettungszeit zu verkürzen, wurden überall im Pfälzerwald Rettungspunkte eingerichtet. Diese sind in den Wanderkarten eingezeichnet oder an den Parkplätzen oder Hütten vor Ort ausgeschildert. Im Notfall die Rettungsleitstelle Tel. 112 anrufen und die 7-stellige Nummer des Rettungspunkts angeben.

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