Der Beruf des Weinsommeliers gilt als einer der elegantesten Wege, Leidenschaft für Wein mit einer professionellen Karriere zu verbinden. Sommeliers sind gefragte Experten, wenn es um die Auswahl, Bewertung und Kombination edler Tropfen geht. Doch wie wird man eigentlich Sommelier?
In diesem Artikel besprechen wir alles rund um den Beruf Sommelier, einschließlich Ausbildungswege, Karrieremöglichkeiten, Gehälter sowie die Fähigkeiten und Eigenschaften, die man für diesen Beruf benötigt.
Ausbildungswege
In Deutschland gibt es verschiedene formale Wege, Sommelier zu werden. Sehr bekannt ist der Abschluss „Geprüfter Sommelier (IHK)“, der unter anderem an der IHK Koblenz erworben werden kann. Dafür benötigt man meist eine bereits abgeschlossene Hotelfach-/Gastgewerbe-Ausbildung und Berufserfahrung. In Vollzeitstudiengängen erwirbt man in 1 Jahr (ca. 1.200 Unterrichtsstunden) den staatlich geprüften Sommelier.
Außerdem bieten spezialisierte Institute und Akademien darauf vorbereitende Lehrgänge an. Diese Kurse laufen oft berufsbegleitend über etwa 9 bis 14 Monate und kosten typischerweise einige Tausend Euro.
Zusätzlich gibt es internationale Qualifikationen wie die WSET-Certificates (Level 1–3) oder Ausbildungen durch private Anbieter (z.B. International Wine Institute, Vinophilium, Vinolovers), teilweise als Kombikurse mit IHK-Teilnahmen. Viele Anbieter bieten auch Module im Ausland oder Praxisphasen bei Winzern an. Teilweise können Kosten durch Förderprogramme wie z.B. Aufstiegs-BAföG oder Bildungsprämie gesenkt werden.
Voraussetzungen
Formell setzen Sommelier-Lehrgänge in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung im Gastgewerbe (z.B. Restaurant- oder Hotelfachfrau/-mann) mit mindestens 1–2 Jahren Berufspraxis voraus. Alternativ kann auch eine Winzerausbildung oder andere kaufmännische IHK-Ausbildung mit mehrjähriger Praxis anerkannt werden. Ein typisches Zulassungsbeispiel der IHK: Hotelfach- oder Restaurantfach-Ausbildung + 1 Jahr Praxis, oder bei sonstiger IHK-Ausbildung mindestens 2 Jahre Erfahrung, sonst mindestens 5 Jahre Gastronomie-Erfahrung plus ein (Kurz-)Praktikum im Weingut.
Auf persönlicher Ebene sollte man über Leidenschaft für Wein verfügen und einen ausgeprägten Geruchs- und Geschmackssinn mitbringen. Wichtige Soft Skills sind Gastgebermentalität und Kommunikationsfähigkeit, denn der Sommelier muss Gästen im Service gegenübertreten und sie beraten. Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, Französisch o. ä.) sind von Vorteil, da Sommeliers oft mit internationalem Publikum und Weingütern aus aller Welt arbeiten.
Ebenso zählen Organisationstalent und Belastbarkeit zu den gefragten Eigenschaften. In der Regel sind Geduld, ein gutes Gedächtnis für Weininformationen und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen (Sensorik schärfen, Weinregionen studieren) hilfreich.
Karrierechancen
Sommeliers finden vielfältige Tätigkeitsfelder. Klassisch arbeiten sie in der Gastronomie und Hotellerie, wo sie Weinkarten zusammenstellen, Gäste beraten und den Weineinkauf verantworten. In diesen Betrieben steigt man oft von der Assistenzposition zum Chef-Sommelier oder Getränkeleiter auf und kann später auch Aufgaben in der Restaurant- oder Hotelleitung übernehmen.
Zusätzlich sind Sommeliers im Weinfachhandel (Einzel- oder Großhandel) gefragt: Dort gestalten sie Sortimente, beraten Kunden und pflegen Kontakte zu Winzern.
Weitere Einsatzmöglichkeiten bieten Weinberatungsfirmen, Eventagenturen (Verkostungen, Messen), Tourismusorganisationen (Weinreisen) oder die Getränkeindustrie.
Mit zunehmender Erfahrung sind auch Positionen als Getränkebereichs- oder F&B-Manager möglich (Leitung des Getränke- bzw. Restaurantbereichs).
Sommeliers können sich im Laufe der Karriere spezialisieren (z.B. auf eine bestimmte Weinkultur, Bio-Weine oder auch angrenzende Bereiche wie Bier- oder Spirituosensommelier). Zertifizierungen wie „Master Sommelier“ (international) oder Fachausbildungen zum Weinakademiker (Österreich) sind Optionen für ambitionierte Fachleute.
In Führungs- oder Expertenfunktionen sind auch Aufgaben in Ausbildung und Lehre (z.B. Dozent an Weinfachschulen) oder in der Weinpresse (Redaktion, Verkauf) denkbar.
Gehalt
Sommeliers verdienen in Deutschland je nach Erfahrung, Branche und Betriebsgröße unterschiedlich. Generell liegen die Monatsgehälter im mittleren Segment anderer Gastronomieberufe oder leicht darüber.
Einsteiger mit wenig Erfahrung erhalten ca. 2.500 – 3.000€ brutto/Monat. Laut StepStone beträgt das mittlere Gehalt etwa 2.930€ im Monat; andere Datenquellen geben für 50% der Sommeliers rund 4.600€ (Median) an. Für Spitzenpositionen (z.B. Chef-Sommeliers in Top-Restaurants oder Manager-Posten) sind auch 5.000€ und mehr möglich.
Größere Häuser (Hotels, Ketten) zahlen in der Regel mehr als kleine Restaurants. Viele Sommeliers erhalten zudem Trinkgeld und Zuschläge für Nachtschichten oder Wochenenddienste.
Vor- und Nachteile des Berufs
Der Beruf des Sommeliers bietet die Chance, seiner Leidenschaft nachzugehen. Doch wie jeder andere Beruf hat auch der Weinsommelier sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile:
- Regelmäßige Verkostung verschiedener Weine
- Reisen zu Weinregionen, z. B. zu Weinmessen, Erzeugern oder Weinfesten
- Als Sommelier kann man kreativ sein, indem man Kombinationen von Speisen und Weinen kreiert
- Qualifizierte Sommeliers erhalten oft freie Hand bei Einkauf und Beratung
Nachteile:
- Unregelmäßige Arbeitszeiten – Sommelier-Arbeit findet oft in Abend-, Nacht- oder Schichtdiensten statt
- Langes Stehen gehört zum Alltag
- Häufiges Tragen schwerer Weinkisten (bis 15–30 kg pro Kiste), was körperlich belastend sein kann
- Ein feines sensorisches Gespür muss auch nach langen Arbeitstagen erhalten bleiben, was sehr hohe Konzentration erfordert
Dadurch, dass der Beruf viel Engagement und Geselligkeit erfordert, bevorzugen viele Sommeliers in ihrer Freizeit eher Solo-Aktivitäten, um eine Balance zu schaffen. Zu den typischen Unterhaltungsmöglichkeiten gehören Videospiele oder die neuen Pragmatic Play Slots in 2025.
Für wen ist der Beruf des Weinsommeliers geeignet?
Zusammenfassend passt der Beruf des Weinsommeliers besonders zu Menschen, die eine große Leidenschaft für Wein und Genusskultur mitbringen. Wichtig sind ein ausgeprägter Geschmackssinn sowie Freude am Umgang mit Menschen. Kommunikationsstärke, Geduld und ein sicheres Auftreten sind ebenso entscheidend wie Lernbereitschaft und Interesse an stetiger Weiterbildung. Optimalerweise verfügt man über erste Erfahrungen in der Gastronomie oder im Weinhandel. Wer gerne im Team arbeitet, flexibel ist und auch unter Druck einen kühlen Kopf bewahrt, findet in diesem Beruf ideale Bedingungen.
Kurz gesagt: Der Sommelier-Job passt zu Menschen, die Wein lieben, gerne Gastgeber sind und mit Fachwissen und Empathie ein unvergessliches Genusserlebnis schaffen möchten!