Straußwirtschaften, Neuer Wein

Original Pfälzer Straußwirtschaft "Alter Gutshof" des "Weingut RAABE" in Sankt Martin in der Pfalz
Titelbild: Original Pfälzer Straußwirtschaft "Alter Gutshof" des "Weingut RAABE" in Sankt Martin in der Pfalz

Straußwirtschaften, oder auch Besen in der Pfalz haben treue und begeisterte Gäste. Es ist aber auch sehr gemütlich in der lockeren Stimmung und mit den Köstlichkeiten aus Küche und Keller. In der Pfalz haben Straußwirtschaften eine lange Tradition, sie bieten den Erzeugern nach der Ernte die Möglichkeit direkt an die Kunden zu verkaufen. Lesen Sie unsere Empfehlungen für Ihre Einkehr. Außerdem habe wir ein leckeres Zwiebelkuchenrezept ausgesucht, weil er soo lecker zum Neuen Wein schmeckt.

Unsere Empfehlungen zur Einkehr:

Straußwirtschaften in der Pfalz haben saisonal geöffnet um ihre Produkte direkt an Endkunden zu vermarkten

In der Pfalz nennt nennt man sie Straußwirtschaft, im Badischen Besenwirtschaft, Besenschänke oder kurz Besen oder Kranz, in der Bodenseeregion ist die Rede von Rädle und Rädlewirtschaft sowie Hecken-, Häckerwirtschaft oder Maienwirtschaft in Franken.
Viele Namen und doch ist immer das Gleiche gemeint. Hier rutscht man zusammen und genießt den Neuen Wein, Federweißer und passende Gerichte, kalt und warm.

Ob geöffnet ist erkennt man am Besen vor der Tür oder am Sträußchen oder Zweig, das über der Eingangstür hängt. Manchmal steht der Hinweis auch auf einer Tafel.

Eine Straußwirtschaft darf von Gesetzes wegen bis zu 4 Monate im Jahr geöffnet haben, meistens sind das 2 Monate im Frühjahr und 2 Monate im Herbst – rechtzeitig zum neuen Wein.

Um eine gute Basis für den Weingenuss zu schaffen, werden als Weinbegleitung deftige Gerichte wie Zwiebelkuchen, Sauerkraut, Saumagen, Fleeschknepp, Eintöpfe, Wurstsalat und Winzersteak gereicht. Weißer Käse, angemachter Käse und Flammkuchen sind in der Pfalz ebenfalls Klassiker. Sonntags gibt es auch mal einen Sonntagsbraten oder ein Schmorgericht, aber das ist von Strauß zu Strauß verschieden und vom Gusto der Straußenwirtin oder des Straußenwirts abhängig.

Flammkuchen
Flammkuchen oder Zwiebelkuchen – perfekte Begleiter zum Wein

Neuer Wein, Junger Wein, Federweißer, Sauser, Bitzler und Rauscher

Vom Traubenmost bis zum fertigem Weißwein heißt das trübe Getränk Federweißer. Je nach Region nennt man den Federweißer auch “Sauser“, “Rauscher“ oder “Bitzler“, weil er so schön prickelt.

Im Herbst ist der neue Wein an jeder Straßenecke und in fast jedem Hof zu kaufen. Abgefüllt in Glasflaschen oder in Plastikkanistern ist er fertig zum Transport. Aber Obacht! Damit das beim Gärungsprozess entstehende Kohlendioxid entweichen kann, wird Federweißer immer mit locker sitzendem oder luftdurchlässigem Deckel verkauft. Nicht, dass sich der Federweiße schon auf dem Heimweg verflüchtigt.

Will man den Gärungsprozess verzögern, stellt man die Flaschen oder Kanister in die Kühlung. So bleibt Federweißer länger süß und fruchtig. Das Deutsche Weininstitut empfiehlt, den Most zu Hause zu probieren und durch entsprechende Lagertemperatur den Geschmack zu optimieren. Ist der Federweißer noch zu süß, gärt er bei Zimmertemperatur in wenigen Stunden nach. Der Zucker in den Trauben wird in Alkohol und Kohlensäure gespalten.

Fest des Federweißen in Landau in der Pfalz - Neuer Wein - Schoppen
Fest des Federweißen in Landau in der Pfalz – Neuer Wein – Schoppen

Zwiebelkuchen – DER perfekte Begleiter zum neuen Wein

Zutaten:
250 g Mehl
20 g frische Hefe
4 EL Öl
Für den Belag:
1,5 – 2  kg Gemüsezwiebeln
125 ml Weißwein
250 g Schmand
100 g Schinkenspeck
1 EL Zucker
4 Stück Eier
1 EL Kümmel
Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum Abschmecken

Hefeteig:
Die Hefe in 150ml handwarmen Wasser auflösen. Nachdem sich die Hefe aufgelöst hat, eine Prise Salz, Öl und Mehl zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig nach dem Kneten abgedeckt 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Heizen Sie den Backofen eine Stunde lang bei 240 Grad vor.

Belag:
Zwiebeln schälen und in feine Streifen oder Stücke schneiden. Zwiebeln in etwas erhitztem neutralem Öl (Sonnenblumenöl) anschwitzen – ohne Farbe nehmen zu lassen. Mit dem Weißwein ablöschen, die Masse mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen und zugedeckt, bei schwacher Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen. Wenn man Kümmel mag, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt ihn unterzumischen. Aufpassen, dass die Zwiebelmasse nicht bräunt! Wenn die Zwiebeln weich sind, den Topf vom Herd ziehen und die Masse abkühlen lassen.
Die Eier aufschlagen und mit dem Schmand glattrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken, wer mag, kann frischen Schnittlauch hinzufügen und unterrühren.
Den Speck in dünne Streifen schneiden. Die Zwiebelmasse mit dem Schmand-Eiergemisch gut vermengen und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Hefeteig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Zwiebel-Schmand-Masse gleichmäßig darauf verstreichen, den Speck gleichmäßig verteilen.

Den Zwiebelkuchen auf dem Boden des 220 Grad heißen Ofens 15 Minuten backen. Danach setzen Sie das Blech auf die zweite Schiene von unten und backen den Zwiebelkuchen weitere 15 Minuten. Im Umluftherd verkürzt sich bei 200 Grad die Backzeit auf 10-12 Minuten.

Zwiebelkuchen
Zwiebelkuchen

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