Burgruine Löwenstein, Château de Lœwenstein

Märchenhafter Panoramafernblick über den Wasgau

Die Ruine Löwenstein bietet einen märchenhaften Panoramafernblick über den Wasgau, die Pfalz und das Elsass

Die Felsenburgruine Löwenstein (auch „Lindenschmidt“ oder „Löwenburg“ genannt), frz. Château de Lœwenstein, befindet sich beim Ort Wingen im Elsass / Wasgau. Sie wurde vermutlich um 1200 als Felsenburg errichtet und erstmals im frühen 13. Jahrhundert als Reichslehen von Wolfram von Löwenstein erwähnt; danach gehörte sie den Fleckensteinern, später wurde sie von den Herren von Ochsenstein und Hensel Streif von Landenberg geteilt. 1386 wurde sie wegen Raubritterei von Johann von Lichtenberg und Truppen aus Straßburg zerstört. Danach befand sich die Burg im Besitz der Puller von Hohenburg und verschiedener Grafen. Wahrscheinlich wurde sie dann um 1677 von den französischen Truppen endgültig zerstört.
Die Hauptburg steht auf zwei Felsen. Von der ehemaligen Ober- und Unterburg ist nicht mehr viel erhalten.
Burg Löwenstein befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Wegelnburg und von ihr aus hat man einen sehr guten Ausblick auf die Hohenburg, Burg Fleckenstein und das Hotel, Restaurant Gimbelhof in Lembach, Elsass.

Die Hohenburg erreicht man durch den Premium-Mehrtageswanderweg Felsenland Sagenweg, den Deutsch-Französischen Burgenweg und die Sieben-Burgen-Tour.

Die Legende vom Lindenschmidt

An der südlichen Pfalzgrenze in der Nähe der Hohenburg liegt die spärliche Ruine des Felsennestes Löwenstein, vom Volke „Lindenschmidt“ genannt.
Dort wohnte einst der Lindenschmidt, ein gefürchteter Raubritter und Wegelagerer, von dem das Volk noch heute singt und sagt. Besonders hatte er es auf Kaufleute abgesehen, die auf der Rheinstraße dahinzogen; um seine Verfolger irrezuleiten, ließ er seine Pferde verkehrt beschlagen. Noch zeigt man auf der Burg ein verschüttetes Felsentor, aus dem er zu seinen Streifereien so manches Mal ausritt.
Von des Räubers Ende weiß ein altes, noch immer gesungenes Lied also zu erzählen:
Einmal ward dem Markgrafen von Baden die Kunde, dass der Lindenschmidt eben wieder am Rheine hin und her streife und sein Handwerk treibe. Da stellte er den Junker Kaspar von Freundsburg, des Löwensteiners erbitterter Gegner, als Häscher auf. Der war dazu bereit und schickte ein kluges Bäuerlein aus, damit es Weg und Steg erforschte, um den Lindenschmidt auf die Spur zu kommen.

„Ja, wein und brot hab ich genug,
im stall da sten drei rosse,
die sein des edlen Lindenschmidts
er nert sich auf freier Straßen.“

Nun wußte der Kundschafter genug, und frohen Mutes meldete er seinem Herrn, dass er alsbald mit seinen Reisigen herbeieile.
Des Lindenschmidts Sohn, der gerade den Pferden das Futter gab, hatte die Sache mit angehört und weckte den Vater, der hinter dem Tische lag und schlief:

„Ste auf, herzliebster Vater mein!
dein Verräter ist schon kommen.“

Da trat auch schon der Junker Kaspar in die Stube und forderte, dass sich der Lindenschmidt gefangen gebe. Der aber setzte sich zur Wehr:

„Der Lindenschmidt der war ein freier reutersmann,
wie bald er zu der klingen sprang:
„wir wöllen erst ritterlich fechten!“ –
Es waren der bluthund also vil,
sie schlugen ihn zu der erden.“

Und als ihn die Häscher gefessselt hatten, da bat er den Ritter, er möge doch des Sohnes und des Reitersjungen schonen:

„Und haben sie jemand leid getan,
darzu hab ich sie gezwungen.“
Junker Kaspar der sprach nein dazu:
„das Kalb muß entgelten der Kuh.“

Sie wurden alle drei nach Baden gebracht, und schon am nächsten Tage fielen ihre Köpfe.
Aber noch immer reitet der Lindenschmidt auf hohem Rosse und führt das wilde Heer am Rheinstrom auf und ab und über den Wasgau hin. Dann gibt es, so glaubt das Volk, Krieg und böse Zeit.
Kehrt er aber durch die Wälder in die wüste Felsenburg zurück, so wird’s wieder Frieden.

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