Schroffe Felsen, moosige Pfade und jede Menge Hundeglück
So wird der Teufelsfelsen zum Höhepunkt für Zwei- und Vierbeiner.
Wer kennt das nicht? Sobald das Wort Wandern fällt, sind die Reaktionen bei uns in der Familie eher gemischt.
Die Kinder fragen, wie lang „lang“ ist, mein Mann hofft auf eine möglichst kurze Runde mit Aussicht auf Einkehr –
und Balu? Der ist sofort dabei. Mein treuer Wanderbuddy, immer motiviert, immer voller Vorfreude.
Ich selbst freue mich auch auf frische Luft, Bewegung und eine Pause vom Alltag. Diese kleine Entschleunigung im Wald tut uns allen immer wieder gut.
Wandern mit Hund und Kindern
Die Entscheidung für den Pfälzerwald fiel leicht – hier gibt es unzählige Möglichkeiten. Diesmal haben wir uns für den Premiumwanderweg zum Teufelsfelsen entschieden, familienfreundlich und perfekt für unseren Hund. Für uns wurde es ein echtes Picknickwandern – denn ohne Proviant läuft bei meiner Truppe gar nichts.
Mit einem gut gefüllten Picknickkorb, ein paar geplanten Zwischenstopps und dem Versprechen auf etwas Leckeres zum Schluss bekomme ich alle mit ins Boot. Beim Packen gibt es natürlich familieninterne Qualitätskontrolle – nicht, dass ich heimlich nur gesunde Sachen einpacke.
Start und erste Schritte: Auf dem Teufelspfad
Gestartet sind wir am Naturfreundehaus Niedersimten in Pirmasens – ein praktischer Rundweg, bei dem man am Ende wieder dort rauskommt, wo man losgelaufen ist.
Ideal für Familien: Ein Picknick unterwegs ist für die Kinder ein willkommener Anreiz und sorgt für eine kleine Pause – die hat schließlich jeder verdient. Zum Abschluss bietet sich die gemütliche Einkehr im Naturfreundehaus an.
Die ersten Meter liefen entspannt an. Der Weg führt durch dichten Mischwald mit moosigen Pfaden, knorrigen Bäumen und den ersten kleinen Felsen, die sofort zum Erkunden einladen. Nicht spektakulär, aber genau richtig, um runterzukommen.
Unterwegs erzähle ich meiner Familie stolz, warum der Weg eigentlich Teufelspfad heißt:
Der Name stammt vom Teufelsfelsen – einer markanten Buntsandsteinwand, aus der Wasser austritt. Früher glaubte man, hier sei der Teufel zu Hause – wegen des düsteren Rauschens, der Höhlen, der wilden Natur.
Die Dankbarkeit meiner Familie für diesen Bildungshappen zeigt sich natürlich in einem vielsagenden Blick – und der Frage, wann endlich Pause ist.
Ein bisschen Urwald, ein bisschen Ruhe, ein bisschen Quatsch
Je tiefer man in den Pfad eintaucht, desto wilder wirkt die Umgebung. Manchmal fühlt es sich an, als würde man durch einen kleinen Urwald spazieren – ganz für sich, ohne Menschenmassen, ohne Lärm.
Dem Teufel sind wir auch begegnet – in Form einer Holzfigur. Ein rundlicher Kerl mit freundlichem Blick, ganz so, als hätte er gerade seinen Picknickkorb geleert und warte nun entspannt auf die nächste Rast.
Ein Stück weiter plätschert ein kleiner Bachlauf. Perfekt für Balu – er planscht, schnuppert und stapft glücklich durchs Wasser, während wir eine Pause einlegen.
Mein Sohn und ich nutzen die Zeit wie so oft für eins unserer Gedankenspiele. Mal ernst, mal albern, meistens irgendwo dazwischen. Fragen übers Universum, über Gerechtigkeit, über das Miteinander – und dann wieder:
„Hast du schon vom Internet der Bäume gehört?“
Oder: „Wenn Balu ein Mensch wäre, würde er gut zu uns passen?“
Ich liebe diese Gespräche. Großartig, was im Kopf eines Kindes entsteht, wenn man ihm Zeit lässt und das Smartphone mal Pause hat.
Picknickpause: Stullen, Stöckchen, Stille
Rund um die Hälfte der Strecke laden Bänke und ruhige Lichtungen zum Picknicken ein.
Wir packen Brote, Obst, ein paar Leckereien und eine Thermoskanne aus – und wie immer wird erst einmal sortiert, geteilt und verhandelt: „Wenn ich das esse, darf ich dann zwei Kekse?“
Balu sortiert seine Stöcke und schläft kurzerhand auf einem davon ein.
Die Sonne blinzelt durch die Baumwipfel, wir atmen durch. Kein W-LAN. Kein Termindruck. Kein „Müssen“. Nur Wald und wir.
Ein kleiner Wasserfall – und ein großer Hundeglücksmoment
Kurz vor Ende der Tour erreichen wir den Teufelsfelsen – eine markante Sandsteinwand mitten im Wald.
Es sieht aus, als wäre es ein Ort aus der Feenwelt. Aus einer Felsspalte tritt Wasser aus, das sich seinen Weg über den Felsen nach unten bahnt.

Balu nähert sich vorsichtig, bleibt aber – ganz prinzipientreu – aus dem Bereich des „von oben kommenden Wassers“ raus.
Unten, wo es plätschert, ist er dann aber doch wieder mittendrin.
Wir halten die Hände kurz unter das kühle Wasser, genießen die Erfrischung – und diesen Moment, der ganz leise daherkommt und trotzdem hängen bleibt.
Zurück zum Ausgangspunkt – mit vielen Eindrücken und leeren Brotdosen
Der Rückweg verläuft entspannt. Balu trägt seinen Lieblingsstock, die Kinder lassen den Blick schweifen, und mein Mann fragt leise, was es im Naturfreundehaus zum Essen gibt.
Die Einkehr am Ende rundet den Tag ab.
Ein einfaches Essen, kalte Getränke und das gute Gefühl, gemeinsam etwas gemacht zu haben, ohne dass es ein Großevent sein musste. Manchmal reicht ein Wald, ein Hund – und ein bisschen Zeit.
Fazit: Einfach mal loslaufen – und ankommen
Der Teufelspfad kommt ohne großes Tamtam aus – und genau das macht ihn so wohltuend.
Ein Weg, der zeigt, dass es manchmal nur Wald, Wasser und ein bisschen Ruhe braucht, um aufzutanken.
Er bietet Bewegung, Stille, Abwechslung – und für jeden in der Familie einen Moment, der hängen bleibt.
Eine Wanderung mit Einkehrmöglichkeit – perfekt für unsere Runde mit Hund und Familie.
Für uns war es ein rundum gelungener Ausflug. Und Balu? Der hätte direkt noch eine Runde gedreht.
Gut zu wissen:
Start & Ziel: Naturfreundehaus Niedersimten, Pirmasens
Strecke: Rundweg, ca. 6,2 km
Dauer: etwa 2 Stunden (mit Pausen eher 3 Stunden)
Hundefreundlich: Ja – viele Wasserstellen, weicher Boden, Schatten
Einkehr: Naturfreundehaus am Start- und Endpunkt
Highlight: Felsformationen, Wald, Wasserlauf am Teufelsfelsen, Holzfigur
Hinweis: Nicht barrierefrei. Festes Schuhwerk empfohlen
