Wein, Wald, Burgen – abschalten und runterkommen im Leiningerland
Die historische Landschaft Leiningerland, benannt nach dem einstigen, hier ansässigen Adelsgeschlecht, den Leiningern, liegt im Nordosten der Pfalz – am Rande des Naturpark Pfälzerwald und direkt an der Deutschen Weinstraße – hauptsächlich im vorderpfälzischen Landkreis Bad Dürkheim. Das Leiningerland umfasst die Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim sowie die Stadt Grünstadt als Zentrum. Die Region war immer schon stark umkämpft, weshalb sie eine interessante Geschichte hat. Lesen Sie mehr dazu im Text weiter unten.
Gehen Sie zu Fuß oder mit dem Rad durch diese herrliche, abwechslungsreiche Region der Pfalz. Sanfte Hügel, Weinberge und der Pfälzerwald bieten eine immenses Freizeitangebot und herrliche Weitblicke.
Zu Gast im Leiningerland
Besuchen Sie die Weingüter, urige Weinstuben und Straußwirtschaften, malerische Gutsschänken, gepflegte Vinotheken oder gehobene Feinschmecker-Restaurants; freundliche Gastgeber erwarten Sie und laden zum uneingeschränkten Verweilen in dieser wunderbaren Landschaft ein. Lohnenswert ist ebenfalls der Besuch eines regionalen Weinbau- oder Obstbaubetriebes, Bauernhofes oder einer Edelbranntweinbrennerei; hier verkosten Sie direkt beim Erzeuger.
Unsere Empfehlung:
Weingüter
Unsere Empfehlung:
Übernachten im Leiningerland
Ruhige und komfortable Hotels, historische Landgasthäuser, behagliche Gästehäuser und familiäre Ferienwohnungen stehen für Ihren erholsamen Aufenthalt zur Verfügung.
Freizeitmöglichkeiten im Leiningerland
Das Leiningerland bringt Freude, macht Geschichte lebendig und bietet eine Fülle von Freizeitaktivitäten. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten gilt es zu entdecken; Kunst-, Kulturveranstaltungen bieten interessante und angenehme Unterhaltung.
- Wandern
- Kneippen
- Rad- und E-Bikefahren
- Mountainbiking
- Nordic Walking und Joggen
- Kutsch- und Planwagenfahrten
- Cabrio-Bus- oder Segway Fun-Touren
- Segel- und Motorfliegen
- Ballon fahren, reiten, golfen, angeln, schwimmen…
Wandern im Leiningerland
Im Westen des Leiningerlands, in der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim, verlaufen wunderbare Wanderwege durch großflächige Mischwälder. Einstige Tongruben formen eine Region der Erholung, beispielsweise das Naturschutzgebiet „Erdekaut“ mit seltenen Tieren und Pflanzen.
Geschichte des Leiningerland
Die Grafen zu Leiningen waren im hohen Mittelalter eine der bedeutungsvollsten und mächtigsten Herrschaftsfamilien im südlichen Rheinland-Pfalz.
Das erste Grafenhaus Leiningen exisitierte schon im 8. Jahrhundert. Die 1779 in den Fürstenstand erhobene Linie gehört somit zu den ältesten Hochadelsgeschlechtern Deutschlands. So erstreckte sich das Fürstentum zu Leiningen ursprünglich auf linksrheinischem Gebiet, von Bad Dürkheim bis ins Elsass und nach Lothringen.
Die heutige, touristische Gliederung des Leiningerlands ist nicht identisch mit dem historischen Herrschaftsbereich der Leininger Grafen. Denn neben ihnen hinterließen die Kurfürsten der Pfalz und die Fürstbischöfe von Worms vor allem im westlichen Teil der Region, um Dirmstein, ihre Spuren bis in die Neuzeit. Doch auch Relikte der Kelten und Römer gilt es auf gegenwärtigem Terrain zu erkunden.
Alle Orte im Leiningerland
- Altleiningen, mit gleichnamiger Burg, einstiges Stammhaus der Leininger Grafen
- Überaus sehenswert ist Battenberg mit gleichnamiger Höhenburgruine und Hofgut, Gutsschenke, Landhotel und Weingut
- Bissersheim
- In Bockenheim steht das „Haus der Deutschen Weinstraße“, das deren Anfang (oder Ende?) markiert
- Staatlich anerkannter Erholungsort Carlsberg
- Das geschichtsträchtige Dirmstein, die größte Ortsgemeinde in der VG Grünstadt-Land, wird auch als „Perle des Leiningerlands“ bezeichnet
- Ebertsheim
- Gerolsheim
- Großkarlbach
- Hettenleidelheim mit Heimatmuseum
- Kindenheim
- Kirchheim
- Kleinkarlbach
- Mertesheim
- Repräsentativ für den Weinbau im Leiningerland steht das romantische und idyllische Burg-, Berg- und Weindorf –Neuleiningen mit Burgruine und Burgschänke
- Laumersheim
- Obersülzen
- Obrigheim
- Quirnheim
- Tiefenthal, damaliger Wohnsitz der Scharfrichter Leininger Grafen
- Das historische Wattenheim mit Denkmalzone im Ortskern.
Ball der Weingräfinnen
Seit 1950 wird die auf ein Jahr gewählte Weingräfin zur Repräsentantin des Weinbaugebietes Leiningerland traditionell beim „Ball der Weingräfinnen“ in Grünstadt gekürt. Ihr historisches Vorbild ist die holde Gräfin Eva (1481 – 1543), die der Legende zufolge im Bauernkrieg 1525 die Burg Neuleiningen vor der Zerstörung gerettet haben soll, indem sie die aufständischen Bauern gastfreundlich aufs Herzlichste bewirtete.
Die pfälzische Sage von der ledernen Brücke überm Leininger Tal
Die alten Besitzer der Burgen von Battenberg und Neuleiningen waren einst in innigster Freundschaft verbunden.
Um jederzeit sich rasch besuchen zu können, ließen sie von Bergfried zu Bergfried hoch über des Tales Grund eine Brücke ziehen von bestem Leder an hanfenen Stricken.
Eines Tages tranken und spielten die Freunde über die Maßen.
Der Leininger, der im Spiele verlor, verpfändete an den Battenberger den Wald, der unter dem Namen „Bischofswald“ bekannt ist.
Am nächsten Tage sollte die Eigentumsurkunde auf der Leininger Burg aufgestellt werden.
Aber den Leininger wurmte der Verlust. Er beschloss, seinen Gläubiger zu vernichten.
Als dieser ahnungslos am folgenden Abend die Brücke betrat, hieb sein treuloser Freund mit dem Schlachtschwert die haltenden, tragendenden Taue durch, und der Battenberger stürzte aus schwindelnder Höhe in die Tiefe. Noch im Sterben fluchte er dem Hinterlistigen.
Die Burgen zerfielen. Der Leininger aber findet keine Ruhe im Grabe. Rastlos muß er den Weg zwischen den einzelnen Burgen gehen.
Daher spürt man noch heute den eigenartigen Luftzug, der im Tal vom „Katzenstich“ an herrscht.
(Quelle: „Pfälzische Sagen“ (1906) vom „Pfälzer Grimm“ Friedrich Wilhelm Hebel)
Feste und Veranstaltungen im Leiningerland
In den milden Jahreszeiten finden unzählige Veranstaltungen und Feste statt, ob Volksfest, Kerwe, Jahrmarkt, Weinfest, Weinmesse, Fest des Federweißen, Weihnachtsmarkt, Bauernmarkt, Faschingsumzug, kulinarische Weinwanderung, Rock-Festival und viele mehr. Zwei der populärsten Feste sind das das „Burg-Weinfest“ in Neuleiningen und das „Kändelgassenfest“ in Großkarlbach.
Aktionstag für Fußgänger und Radfahrer
Jährlich Anfang Oktober (meist am Tag der Deutschen Einheit) wird unter dem Slogan „Autofreies Eistal“ die Landesstraße 395 von Obrigheim bis zum Eiswoog einen Sonntag lang für den Autoverkehr gesperrt und dient ausschließlich Fahrradfahrern, Inline-Skatern, Skateboardern, Tretroller-Fahrern, Fußgängern, Wanderern usw. uneingeschränkt zur Fortbewegung. Auf der ca. 20 km Wegstrecke veranstalten 8 Kommunen wie auch Verbände, Vereine, Gewerbetreibende, Weingüter und Privatpersohnen zahlreiche sportliche Aktionen, präsentieren Informationen und sorgen ebenso mit Verköstigungen für das leibliche Wohl und eine bewegend erlebnisreiche und heitere Unterhaltung.
Sportfest
Seit 1998 wird jedes zweite Frühjahr der Langstreckenlauf „Marathon Deutsche Weinstraße“ veranstaltet. Zur Unterhaltung wird im Bockenheimer Festzelt ein großes Rahmenprogramm angeboten. An der Strecke wird für die Sportler außer den für gewöhnlich nicht-alkoholischen Getränken auch Wein ausgeschenkt.
Musikveranstaltung
Seit 1990 findet jährlich über das Winterhalbjahr die Konzertreihe „Kirchheimer Konzertwinter“ in der protestantischen Andreaskirche in Kirchheim bei freiem Eintritt statt. Der Schwerpunkt liegt auf der Alten Musik (europäische Musikstile, die auf keine Epoche beschränkt sind, die Zeiträume vom Mittelalter bis zur Romantik umfassend, und unter dem Leitsatz historischer Aufführungspraxis vorgetragen werden), Kammermusik, Liederabende, Orgelkonzerte, Chormusik etc.
Großartige Künstler, die in den renomiertesten Konzertsälen der Weltmetropolen heimisch sind, spielten hier bereits. Mehr Informationen
Seit 2004 wird jedes Jahr unter dem Motto „Neuleininger Burgsommer“ der historische Burghof von Neuleiningen zur Bühne für Open-Air-Veranstaltungen, bestehend aus Musik, Comedy, Unterhaltung u.v.m. Mehr Informationen
Kulturforum – Kunst- und Kulturgenuss im Leiningerland
Diverse Kommunen und Kulturvereine im Land bieten verschiedenste, kulturelle Veranstaltungen an, wie z.B. der Kulturverein Grünstadt seine „Grünstadter Sternstunden“, der Sieben Mühlen Kunst- und Kulturverein in Großkarlbach, der Kulturverein St. Michael Dirmstein e.V. oder die Burgspiele Altleiningen.
Pfälzer Mundart
Seit 1952 wird jährlich im Oktober der „Pfälzische Mundartdichterwettstreit“ in Bockenheim ausgetragen, ein literarischer Wettbewerb, bei dem sich die Teilnehmer bzw. Autoren mit Beiträgen in pfälzischer Mundart messen. Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung der pfälzischen Mundartdichtung. Zudem veranstaltet man seit 1977 die „Bockenheimer Mundarttage“.
Touristische Gliederung der historischen Landschaft Leiningerland
- Altleiningen mit Ortsteil Höningen, Battenberg, Bissersheim, Bockenheim, Carlsberg und Hertlingshausen, Dirmstein, Ebertsheim mit Ortsteil Rodenbach, Gerolsheim, Großkarlbach, Grünstadt mit seinen Stadtteilen Asselheim und Sausenheim, Hettenleidelheim, Kindenheim, Kirchheim, Kleinkarlbach, Laumersheim, Mertesheim, Neuleiningen, Obersülzen, Obrigheim und Quirnheim mit seinen Ortsteilen Boßweiler und Quirnheim-Tal, Tiefenthal und Wattenheim.
- Zur historischen Gliederung gehört auch die Verbandsgemeinde Eisenberg mit den Stadtteilen Stauf und Steinborn, Kerzenheim mit Ortsbezirk Rosenthal, und Ramsen.